
Fakten
Der Landschaftspark West ist ein wichtiger Bestandteil der Frischluftversorgung der Innenstadt.
Besonders zwischen März und August gelangen nachts horizontale Luftmassen von den Alpen (kühlere und frische Luft) in die Stadt. Diese Luftbewegung, die durch Temperaturunterschiede angeregt wird, nennt man “alpines Pumpen”. Sollte diese Frischluftzufuhr durch Bebauung eingeschränkt werden, führt dies zu einem Temperaturanstieg in der Stadt.
Klimaanalyse Landeshauptstadt München 2014,
Abb. 2.2: Stärkewindrose in Prozent der Jahresstunden für die Station München-Stadt
(Zeitraum 2003 bis 2012; Quelle: DWD)
Kapitel 2: Klimatische Bedingungen in München
Alles auf einen Blick
Unsere Städte werden im Sommer unerträglich heiß – die Frischluftschneise des Münchner Westens sorgt für die notwendige kühle Luftzufuhr, die ein Aufheizen der Stadt mildert.
München ist schon heute die am stärksten versiegelte Stadt in Deutschland – trotz ökologisch orientierter Fraktionen im Stadtrat.
Der Landschaftspark West ist das wichtigste Naherholungsgebiet für die angrenzenden Anwohner aus Blumenau, Hadern, Laim und Pasing.
Kinder und Jugendliche nutzen den Landschaftspark für freie Bewegung, Spiel, Abenteuer und Entdeckung der Natur.
Der Münchner Westen ist mit Grünflächen deutlich unterversorgt, der Bezirk Laim liegt mit einen Anteil von nur 3% auf dem letzten Platz.
Der Landschaftspark leistet einen erheblichen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt.
Bei einer Bebauung der Fläche müssten die Anwohner auf weiter entfernte Naherholungsgebiete ausweichen, was wiederum zu mehr Verkehr und damit zu mehr Feinstaub und CO2 führen würde.
Die angrenzenden Stadtteile haben eine gemischte Einwohnerstruktur; hier leben viele Menschen, die auf ein Naherholungsgebiet angewiesen sind.
Um weite Transportwege zu vermeiden, muss eine städtische Baumschule im Stadtgebiet angesiedelt sein.
Die Reduktion des CO2-Ausstoßes steht dabei im Fokus. Ebenso profitieren die gezogenen Bäume und Sträucher von der frühen Adaption an das städtische Klima.
Verkehr + Bebauung verdrängen landwirtschaftliche Flächen in München um ~60%
Statistisches Amt der Landeshauptstadt München
Grau, Grün und Blau – die Bodennutzung in München
Münchner Statistik, 4. Quartalsheft, Jahrgang 2017
Die Entwicklung der Bodennutzung in den letzten 50 Jahren in München, S. 20 ff.
Folgen der Versiegelung: 4,5°C Temperaturanstieg
Klimaanalyse Landeshauptstadt München 2014, Abb.2.9,S.11
Jahresdurchschnittstemperatur München-Stadt, Betrachtungszeitraum 2015- 2100 WETTREG 2010-Simulation, Szenario A1B, (gestrichelte Linie = polynomischer Trend)
Die Stadttemperatur steigt, weil...
versiegelte Stadtoberflächen Hitze speichern und diese in der Nacht abgeben
→ keine Grünflächen: keine Abkühlung
bei Regen das Wasser direkt in die Kanalisation fliest
→ keine Verdunstung: keine Abkühlung
große Baukörper verhindern, dass frische Luft durchzieht
→ keine Durchlüftung: keine Abkühlung